Bonn/ Rhein-Sieg-Kreis. Die jüngste Ankündigung der Bundesregierung, die Beseitigung bestimmter Autobahn-Engpässe zu erleichtern und zu beschleunigen, beschäftigt auch die Politik in der Region Bonn/Rhein-Sieg. So kritisiert die CDU, dass die Vereinbarungen der Ampel-Koalition nicht weitreichend genug seien. „In der Auflistung der Straßenprojekte, die beschleunigt werden sollen, vermissen wir vor allem den Bonner "Tausendfüßler", so die Landtagsabgeordneten Guido Déus und Oliver Krauß.

Der „Tausendfüßler“ ist das rund 600 Meter lange Brückenbauwerk der Bundesautobahn 565 zwischen den Anschlussstellen Bonn-Endenich und Bonn-Tannenbusch. Nach dem Fernstraßenausbaugesetz des Bundes soll dieser Autobahnabschnitt erneuert und sechsstreifig ausgebaut werden.
„Die A 565 bildet gerade auf Bonner Stadtgebiet einen Engpass, der schnellstmöglich beseitigt werden muss, da es kaum Ausweichstrecken gibt. Durchgangsverkehre sollten über die Autobahn und nicht durch die Innenstadt fahren“, so Guido Déus, der zugleich CDU-Fraktionsvorsitzender im Bonner Stadtrat ist.
„Nicht gänzlich neue Verkehre sollen angezogen werden, sondern die vorhandenen und aktuell prognostizierten Verkehrsströme müssen möglichst schonend für Mensch und Umwelt geführt werden“, ergänzt Oliver Krauß, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion.
Um dem politischen Streit über einen vier- oder sechsspurigen Ausbau einen für alle Seiten tragbaren konkreten Alternativvorschlag entgegenzusetzen und neben der Autobahn einen Radschnellweg errichten zu können, regen Déus und Krauß erneut an, einen Verzicht auf die Standspur zu prüfen, um dann neben die neue Brücke eine Trasse für Fahrradfahrende zu bauen. So könnte der erforderliche sechsspurige Ausbau vorangetrieben, aber - ohne Verbreiterung der Ausführungsplanung - Platz für einen Radschnellweg geschaffen werden.
Die Entscheidung liege allerdings beim Bund, der nun gefordert sei, auch den Neubau des „Tausendfüßlers“ zu beschleunigen.