CDU-Ratsfraktion Bonn

Umweltspuren auf dem Hermann-Wandersleb-Ring überzeugen nicht!

Die CDU hat sich mit einem Änderungsantrag erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Mitteilungsvorlage der Verwaltung zur Evaluation der Umweltspuren auf dem Hermann-Wandersleb-Ring (H-W-Ring) zu einem konkreten Beschlussvorschlag umgewandelt wird. Dieser Schritt war wichtig, da die Verwaltung ursprünglich lediglich über die Ergebnisse der Untersuchung des Ingenieurbüros Helmert berichten wollte – ohne jedoch konkrete Maßnahmen zur Entscheidung vorzulegen.

 

Der aktuelle Beschlussvorschlag der Verwaltung sieht vor, die Umweltspuren in ihrer jetzigen Form beizubehalten und zu verstetigen. Allerdings wird im gleichen Atemzug betont, dass eine weitere Beobachtung nötig sei und auch Anpassungen der Ampelschaltungen im Sinne einer Busbeschleunigung geprüft werden sollen.

Diese vorsichtige Haltung zeigt klar, dass die Verwaltung selbst noch Unsicherheiten in Bezug auf die dauerhafte Einführung der Umweltspuren hat. Die Faktenlage ist unklar, und es muss weiterhin evaluiert werden, ob die Maßnahme langfristig sinnvoll ist. Der ursprüngliche Plan, das Thema lediglich durch eine Mitteilung abzuhaken, war nicht akzeptabel – denn die Defizite des Verkehrsversuchs sind offensichtlich.

Die Position der CDU

Aufgrund dieser Unklarheiten und der systematischen Fehleinschätzungen der verkehrsleitenden Wirkung können die CDU-Fraktion und die lokale Bezirksfraktion die Verstetigung der Umweltspuren auf dem H-W-Ring nicht unterstützen.

Die behaupteten Verbesserungen für den Fahrradverkehr bleiben vage und sind nicht mit verlässlichen Daten belegt. Es wird lediglich von einer leichten Zunahme des Radverkehrs gesprochen, die auf Momentaufnahmen beruht. Als regelmäßiger Nutzer dieser Strecke kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass Fahrradfahrer auf den Umweltspuren selten zu sehen sind. Hinzu kommt: Wenn die Endenicher Straße zur Fahrradstraße ausgebaut wird, erhalten Radfahrer eine deutlich bessere, parallele Route. Diese werden sie bevorzugen, statt sich auf einer Strecke aufzuhalten, die von Bussen und Autos bedrängt wird. Verkehrssicherheit sieht anders aus – echte Sicherheit für Radfahrer entsteht nur durch getrennte Fahrspuren.

Auch die Ergebnisse für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) auf dem H-W-Ring überzeugen nicht. Die Analyse zeigt, dass die Umweltspur bisher keine nennenswerten Vorteile für den ÖPNV gebracht hat. Anpassungen der Ampelschaltungen werden daran kaum etwas ändern. Die minimalen Beschleunigungen, die die Busse in den kurzen Abschnitten der Umweltspur erfahren, werden durch Abbieger und Fahrräder schnell wieder zunichtegemacht. So steht am Ende ein großer Aufwand mit minimalen Verbesserungen für den öffentlichen Verkehr.

Staus und Verlagerung des Verkehrs

Ein weiteres Problem, das sowohl die Verwaltung als auch die Analyse einräumen, ist die Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) auf andere Straßen und die zunehmenden Staus auf dem H-W-Ring während der Hauptverkehrszeiten. Die Reduzierung auf eine Spur führt unweigerlich zu Verzögerungen – eine Tatsache, die ich selbst erlebt habe: Kürzlich habe ich von Röttgen bis zum Stadthaus 1,5 Stunden benötigt, wo ich früher maximal 25 Minuten gebraucht hätte.

Es ist fraglich, ob die minimalen Verbesserungen für den ÖPNV es rechtfertigen, eine große Mehrheit der Verkehrsteilnehmer in den Stau zu zwingen. Dies geschieht nicht nur auf Kosten der Zeit, sondern auch auf Kosten der Umwelt.

Fazit

Die bisherigen Ergebnisse der Umweltspur auf dem H-W-Ring sind alles andere als überzeugend. Weder für den Fahrradverkehr noch für den ÖPNV lassen sich klare Vorteile erkennen, während die negativen Auswirkungen auf den Individualverkehr und die Umwelt deutlich spürbar sind. Deshalb ist es aus Sicht der CDU nicht vertretbar, die Umweltspuren in ihrer jetzigen Form dauerhaft zu verstetigen.