Die Ratskoalition strebt den Beitritt der Stadt Bonn zum Netzwerk der Biostädte an. Dazu wurde im Umweltausschuss die Verwaltung beauftragt, die Vorteile und die notwendigen Ressourcen herauszuarbeiten, die die Stadtverwaltung für den Beitritt und die Umsetzung der Ziele benötigt.
Christian Gold, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion: „Bei anstehenden Ausschreibungen für Kita- und Schulverpflegung sollen anteilig Bioprodukte und Fisch mit dem MSC Siegel oder vergleichbarer Standards als Mindestanforderung genommen werden. Wir wünschen uns, dass es zu einer umfassenden Öffentlichkeitsarbeit mit dem Bundeszentrum für Ernährung (BzfE) kommen wird.“
Katharina Schweer, sachkundige Bürgerin im Umweltausschuss für die Grünen: „Durch den Beitritt zum Netzwerk erhoffen wir uns einen fundierten Informationsaustausch, um die Umsetzung zur Biostadt qualitätsvoll vorantreiben und innerhalb der Stadt umsetzen zu können. Wir streben an, bei städtischen Veranstaltungen neben Fairtrade-Produkten auch Bio-Produkte aus der Region anzubieten.“
Brigitta Poppe-Reiners, umweltpolitische Sprecherin der Grünen ergänzt: „Ein besonderes Anliegen ist uns, dass unsere landwirtschaftlichen Flächen im städtischen Eigentum, in naher Zukunft ökologisch bewirtschaftet werden. Teilflächen der Landwirtschaftsfläche können interessierten Schulen angeboten werden, um Schulgärten anzulegen.“
Wilfried Löbach, umweltpolitischer Sprecher der FDP: „Wir hoffen, dass eine gesteigerte Nachfrage nach regionaler und saisonaler Bioware auch die regionale Landwirtschaft motiviert, sich wieder mehr für diesen Produktionsweg zu entscheiden.“
Das Netzwerk der Biostädte hat sich 2016 gegründet. 17 Städte wie beispielsweise Bremen, Augsburg, Darmstadt, Freiburg Heidelberg, München und Witzenhausen zählen zu dem Netzwerk. Die Grundlage der Zusammenarbeit ist eine Kooperationsvereinbarung, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Ökolandbau, die Weiterverarbeitung und die Nachfrage von Biolebensmitteln zu fördern. Das kann im Rahmen der Verpflegung im Kindergarten oder der Schule, bei städtischen Empfängen und Veranstaltungen umgesetzt werden. Schmackhafte und qualitativ hochwertige Lebensmittel, die umweltverträglich produziert wurden, stehen hinter dem Begriff Biostadt. Öffentliche Auftraggeber beschaffen jährlich große Mengen an Produkten und Dienstleistungen. Dieses Einkaufsvolumen kann in nachhaltige Produkte und deren Herstellung investiert werden. So wird nachhaltige Wirtschaft langfristig unterstützt.