"Das ist also der sogenannte „Wechsel“ in der Bundesstadt Bonn: Die neue Koalition aus den Parteien die Grünen, SPD, die Linke sowie Volt erlaubt nur noch, was ihnen ideologisch in den Kram passt. Das Engagement von Gewerbetreibenden wird weggewischt und „bewährt & beliebt“ hat keine Bedeutung mehr", konstatiert die Vorsitzende der CDU-Bezirksfraktion Bonn, Nicole Bonnie, nach der Sitzung der Bezirksvertretung Bonn von Dienstagabend.
In der Bezirksvertretung war im Rahmen der Verabschiedung des Marktverzeichnisses für 2021 den drei Veranstaltungen: „Ostdeutscher Markttag“, „BonnFest“ und „Bonn leuchtet" die Genehmigung verwehrt worden. Die Veranstalter wurden aufgefordert, ihre jeweiligen Konzepte im Sinne der Vorstellungen der neuen Mehrheit zu verändern und dann erneut zur Genehmigung vorzulegen. So wie es war, darf es nicht bleiben.
In einer Pressemitteilung der Linken heißt es hierzu wörtlich: „Für das ‚BonnFest‘ wünschen wir uns eine deutlich stärkere kulturelle Ausrichtung, bei der nicht mehr der reine Kommerz im Vordergrund steht. Das Konzept von ‚Bonn leuchtet‘ halten wir in Zeiten von Lichtverschmutzung, Insektensterben und Klimakatastrophe mit den daraus resultierenden Anforderungen an einen sparsamen Umgang mit Energie für das falsche Signal. Hier bedarf es eines grundsätzlich neuen Veranstaltungskonzepts.“
Guido Déus MdL, Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion: "Nur wer ein Konzept vorlegt, dass den ideologischen Vorstellungen der neuen linken Mehrheit entspricht, darf zukünftig in Bonn noch mit der Genehmigung seiner Veranstaltung rechnen. Was hier gerade geschieht ist vermutlich nur die Spitze des Eisbergs. Denn mit den gleichen gegen das „BonnFest“ oder „Bonn leuchtet“ vorgebrachten Argumenten sind dann auch Veranstaltungen wie „Rhein in Flammen“ (z.B. wegen der Illuminierung des Rheinufers, dem Schiffskonvoi, den Höhenfeuerwerken) oder „Pützchens Markt“ (z.B. wegen des Oldtimer-Festumzugs und des Abschlussfeuerwerks) zukünftig nicht mehr genehmigungsfähig.“
„Man kann sich nur die Augen reiben, welche Einstellung hier an den Tag gelegt wird und mit was für Unterstellungen agiert wird. Beim ostdeutschen Markttag stört die linke Koalition der traditionelle Namen, den es schon seit vielen Jahrzehnten gibt. Das Fest informiert über die deutschen Heimatvertriebenen und Spätaussiedlern und hat es sich zur Aufgabe gemacht, jedes Jahr aufs Neue das Wissen über Flucht und Vertreibung wachzuhalten und weiterzugeben. Es werden den ganzen Tag kulturelle Darbietungen und kulinarische Spezialitäten aus Schlesien, Siebenbürgen, Ostpreußen, Pommern, dem Baltikum sowie aus Russland geboten. Dieses Fest gehört zu unserer internationalen Stadt", führt Nicole Bonnie aus.
Guido Déus ergänzt: „Das alljährliche „BonnFest“ und "Bonn leuchtet" werden von „City Marketing e.V.“ organisiert und gehören mit Sicherheit zu den etablierten und äußerst beliebten Veranstaltungen, die erheblich zur Aufwertung unserer Innenstadt und zur Unterstützung des lokalen Einzelhandels beitragen. Die Veranstalter richten abwechslungsreiche Veranstaltungen in der Innenstadt aus, die allen Bonnerinnen und Bonnern Vorteile bringen. Die Innenstadt wird belebt, der Handel wird unterstützt und die Geselligkeit und der Zusammenhalt gefördert. Und gerade jetzt, wo wir sehen, wie sehr der Handel und die Gastronomie in den Innenstädten unter den Folgen der Pandemie leiden, ist die Entscheidung empörend.“
Nicole Bonnie und Guido Déus sind sich einig: „Wir haben in Bonn schon zu viele attraktive Veranstaltungsformate wie die Klangwelle oder die Museumsplatzkonzerte verloren, wenn die neue politische Mehrheit in Bonn der Meinung ist, dass diese Veranstaltungen zu kommerziell ausgerichtet sind und mehr Kultur bieten müssen, dann muss die neue Koalition auch sagen, woher die Veranstalter die finanziellen Mittel hierfür bekommen."