Mit einem Federstrich macht die grün-linke Ratskoalition das Projekt „Drilling“ an der Godesberger Allee/Germanenstraße überraschend zunichte. „Mit diesem Beschluss des Finanzausschusses, das Wiederkaufsrecht des Areals umgehend geltend zu machen, verprellt die Ratskoalition erneut Bonner Investoren und schadet der Entwicklung Bad Godesbergs“, kommentiert der Bad Godesberger Bezirksbürgermeister und CDU-Stadtverordneter Christoph Jansen diese Entscheidung.
Entgegen der Empfehlung der Verwaltung in der Beschlussvorlage, beschloss die Koalition auf Antrag von Linken-Fraktionschef Michael Faber die Rückabwicklung des Vertrags. Die Verwaltung hatte zu einer weiteren Frist-Verlängerung zur bebauungsplankonformen Bebauung der genannten Grundstücke mit dem Büro-Projekt „Drilling“ durch die Bonner Projektentwickler BonnVisio Renum GmbH&Co KG um Jörg Haas geraten.
"Der Beschluss, der ohne Vorankündigung oder Vorabgesprächen mit den Investoren aus dem Nichts heraus getroffen wurde, stößt die grün-linke Stadtführung wieder mal Investoren vor den Kopf“, kritisiert auch der CDU-Ratsfraktionsvorsitzende Guido Déus MdL den schlechten Umgang der Stadt mit Bonner Unternehmen und weist ebenfalls auf die fatalen Folgen für Godesberg und die Gesamtstadt hin. „Wenn schon ein Unternehmer wie Jörg Haas, der sich in Bonn bestimmt nicht als Bodenspekulant betätigt hat, derart abgefertigt wird, können andere Investoren Bonn doch nur großräumig umgehen“, so Déus und Jansen übereinstimmend. Haas hat in Bonn so bedeutende Projekte wie die Transformation des ehemaligen Zementwerks in den Bonner Bogen oder die problematische Realisierung des WCCB-Hotels erfolgreich umgesetzt und rund 20 Jahre vertrauensvoll mit der Stadtführung, ganz gleich welcher politischen Mehrheit sie angehörte, zusammengearbeitet. Der unangekündigte Beschluss behandelt Haas und seine renommierte Unternehmensgruppe wie Heuschrecken.
„Dies ist ein weiteres Beispiel für das wirtschafts- und investorenfeindliche Klima, das die in der Stadt Verantwortlichen aufbauen“, so Déus weiter. „Das Verhalten und die Art der Kommunikation ist ein verheerendes Signal für andere Investoren sowie den Wirtschafts- und Arbeitsplatzstandort Bonn. Die Koalition und die OB verkennen, dass ihre hochgesteckten Ziele auch mit Gewerbesteuereinnahmen finanziert werden müssen.“
Die Bonner Projektentwickler um Jörg Haas hatten die Grundstücke 2018 von der Stadt erworben. Mehrere ernsthafte Anläufe zur Bebauung waren an nicht von dem Unternehmen zu vertretenden Gründen gescheitert. Zuletzt hatte die Corona-Pandemie zu weiteren Verzögerungen geführt, so dass die erteilte Baugenehmigung für ein nachhaltiges Büro-Projekt u.a. mit Dachbegrünung, bepflanzten Innenhöfen und einer Streuobstwiese bislang nicht realisiert werden konnte.