Mit ihrem Änderungsantrag zur gemeinsamen Gewinnung von Personal in der Kindertagesbetreuung konnte sich die CDU-Fraktion in der letzten Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie (29. September) durchsetzen. Danach soll die Stadt gemeinsam mit allen Trägern von Kindertageseinrichtungen eine Bewerbungsplattform schaffen. Außerdem soll ebenfalls mit allen Trägern eine Kampagne zur Gewinnung zusätzlichen Personals entwickelt werden, die zur Verbesserung des Images dieser Berufsgruppe beitragen soll.
„Wir dürfen die freien Trägere bei der Frage der Personalgewinnung nicht vergessen. Denn nur gemeinsam kann das Problem der Personalknappheit in den Bonner Kindertageseinrichtungen gelöst werden“, begründet Feyza Yildiz, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der CDU-Ratsfraktion, ihren Änderungsantrag. „Umso mehr freuen wir uns, dass die Mehrheitskoalition im Ausschuss sich unserem seit März immer wieder verschobenen Antrag anschließen konnte und der Beschluss einstimmig gefallen ist.“ Die Entscheidung trifft der Hauptausschuss am 20. Oktober. Ursprünglich hatte die grün-linke Koalition beantragt, die Personalgewinnung in den Kitas nur auf städtische Einrichtungen zu beschränken.
„Die freien Träger beklagen, dass sie permanent den Personalmangel in den anderen Kitas auffangen müssen und daher keine weiteren, eigenen Betreuungsplätze einrichten können“, so Yildiz weiter. „Gemeinsam müssen wir aktuell und in den kommenden Jahren den vor dem Hintergrund des Rechtsanspruchs auf einen Kinderbetreuungsplatz stehenden kompletten Bedarf decken, was angesichts der Personalknappheit schon jetzt nicht zu stemmen ist.“
Die Stadt geht davon aus, dass sie künftig 1800 zusätzliche Betreuungsplätze und für den Betrieb weitere 350 Fachkräfte benötigen wird. Von den derzeit rund 12800 Bonner Kita-Plätzen befinden sich rund 5000 in städtischer Trägerschaft, weitere 1350 Plätze in städtischen Tagespflegeeinrichtungen kommen hinzu. „Es ist ein Gebot der Wertschätzung gegenüber den freien Trägern, dass die Anstrengungen zur Personalgewinnung gemeinsam auf den Weg gebracht werden“, so Yildiz. „Denn die freien Träger tragen maßgeblich zum verbesserten Angebot von Kita-Plätzen in Bonn bei.“