CDU-Ratsfraktion Bonn

CDU, Bürgerbund und FDP wenden sich an die Bezirksregierung

OB missachtet erneut den Rat

 Im Rahmen der Diskussion um die Anträge der Fraktionen von CDU und Bürgerbund (BBB) zur Soforthilfe für die Freien Kita-Träger hat Oberbürgermeisterin Katja Dörner erneut die Auskunfts- und Informationspflicht gegenüber dem Rat missachtet. Daher haben sich die Stadtratsfraktionen von CDU, Bürgerbund und FDP an den Regierungspräsidenten (RP) Thomas Wilk gewandt, um das Verhalten der OB in der Ratssitzung am 9. Februar 2023 zu rügen. Sie bitten den RP als kommunale Aufsichtsbehörde das Verhalten der OB disziplinarrechtlich zu würdigen, zumindest es aber zu missbilligen und sie anzuhalten, der ihr obliegenden Informationspflicht gegenüber allen Ratsmitgliedern nachzukommen.

Mit ihren Anträgen hatten die Fraktionen von CDU und BBB die von den Kita-Trägern aufgezeigte dramatische finanzielle Lage aufgegriffen und kurzfristige Lösungsvorschläge unterbreitet. Bei der anhaltenden Unterfinanzierung der freien Kita-Träger und den daher unmittelbar drohendenden Schließungen und Einschränkungen in der Kinderbetreuung handele es sich um eine aktuelle gesamtstädtische Angelegenheit von hoher politischer Bedeutung, so die drei Fraktionen in ihrem Schreiben an den RP.

„Trotz des langen Vorlaufs des am 25.  Januar 2023 eingebrachten CDU-Antrags erstmalig für die Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses am 1. Februar 2023, hatte die OB es nicht für nötig befunden, dem Stadtrat in seiner Sitzung entsprechende Informationen zu geben“, kritisiert CDU-Ratsfraktionsvorsitzender Guido Déus MdL die mehrfach bekräftigte, strikte Weigerung der OB ihrer nach der Gemeindeordnung obliegenden umfassenden Informationspflicht des Rates nachzukommen. „Das ist wieder einmal ein Beispiel für das unsägliche Hinterzimmergeklüngel der grünen OB und der grün-linken Ratsmehrheit.“ Damit spielt Déus auch auf Äußerungen eines SPD-Stadtverordneten in der Ratssitzung an, der bereits andeutungsweise aus der am darauf folgenden Morgen nach der Ratssitzung veröffentlichten, städtischen Pressemitteilung über die Vorschläge der OB für den Krisengipfel berichten konnte.

Auch der Bürgerbund, der in seinem Antrag ebenfalls eine auskömmliche Finanzierung der freien Kita-Träger gefordert hatte, ist verärgert über das Verhalten der OB. Dazu sagt BBB-Fraktionsvorsitzender Marcel Schmitt: „Uns kann keiner weismachen, dass OB Dörner am Abend der letzten Ratssitzung noch keinen mit der grün-linken Ratsmehrheit abgestimmten Plan hatte. Durch das Unterdrücken wichtiger Informationen über ihre Vorschläge und ihre Strategie für den wenige Tage nach der Ratssitzung angesetzten Kita-Krisengipfel hat sie gegenüber der Ratsopposition ihre Unterrichtungspflicht mit voller Absicht missachtet.“ 

 Die FDP-Stadtratsfraktion stimmt in die Kritik an der OB mit ein. „Mit dieser offensichtlichen Vorabstimmung mit der Mehrheitskoalition und ihrer Weigerung, uns rechtzeitig zu informieren, missachtet die OB eklatant die Oppositionsrechte“, betont FDP-Ratsfraktionsvorsitzender Werner Hümmrich. „Die Kontrolle der Gemeindeverwaltung gehört zu den wichtigsten Kompetenzen des Rates. Durch die Vorenthaltung notwendiger Informationen hat die OB der Ratsopposition die Wahrnehmung dieser Aufgabe schlicht unmöglich gemacht.“

Die OB hat bereits in der Vergangenheit mehrfach ihre Informationspflicht gegenüber insbesondere den Oppositionsfraktionen im Stadtrat missachtet. Daher halten die Fraktionen von CDU, BBB und FDP Maßnahmen seitens der Aufsichtsbehörde für zwingend erforderlich, um die OB zur Einhaltung ihrer gesetzlichen Aufgaben zu verpflichten.

Die Notwendigkeit hierzu zeigt sich auch dadurch, dass seit Amtsantritt der Oberbürgermeisterin früher selbstverständliche Fraktionsvorsitzenden-besprechungen von ihr abgeschafft worden sind und sie es immer mal wieder für angebracht hält, Presse und Medien vor den Ratsmitgliedern zu informieren.