CDU-Ratsfraktion Bonn

CDU: Ausbau des Knotens B56 nur als Ampelkreuzung ist eine verpasste Chance

CDU-Fraktion geißelt jahrelange Untätigkeit der Verwaltung und plädiert weiter für den Kreisel

Der jetzt in der Ratssitzung am 13. Juni 2023 von der grün-linken Ratsmehrheit beschlossene Ausbau des Knotens B56/Reinhold-Hagen-Straße/Bundesgrenzschutzstraße zeugt von wenig politischer Weitsicht und ist eine verpasste Chance für die Entwicklung Beuels und der Gesamtstadt Bonn.
 
„Dieser Knoten ist ein Nadelöhr auf der wichtigen Verbindungsachse Bonn-Siegburg, wird dies mit dem Beschluss zum Ausbau lediglich mit einer beampelten Kreuzung auch künftig bleiben und bleibt weiterhin die schlechteste Variante für die Erschließung des Beueler Ostens“, so CDU-Ratsfraktionsvorsitzender Guido Déus MdL. Er zeigt sich tief enttäuscht von dieser gegen die Stimmen der Opposition getroffene Entscheidung. „2017 hat der Rat einvernehmlich und übrigens mit den Stimmen der Grünen den Umbau mittels großem Kreisverkehr beschlossen, da einzig dieser alle Verkehrsbeziehungen nachgewiesenermaßen hätte verbessern können; für den geplanten Wohnpark II, das Kautex-Werk, den Standort der Bundespolizei, den geplanten Gewerbepark Pützchen sowie die berufsbedingten Pendlerströme zwischen dem Rhein-Sieg-Kreis und Bonn.
 
 
Sechs Jahre hat die Verwaltung, die schon damals die kostengünstigere Variante einer beampelten Kreuzung vorschlug, entgegen den damaligen politischen Beschluss mit Arbeitsverweigerung und Untätigkeit geglänzt, nur um jetzt erneut die Planung als Ampelkreuzung vorzuschlagen. Der Gipfel der Unverschämtheit aber, sie wirft der Politik vor, die Entwicklung des benachbarten Wohnparks II ansonsten ihrerseits zu verzögern. Ganz nach dem Motto: Politik sieh deinen Fehler ein oder trag die Konsequenzen, das ist eine Verdrehung der Realitäten“, so Déus.
 
Was 2017 bereits die beste aller Varianten war, hat heute mehr denn je Aktualität. „Denn durch den noch nicht erschlossenen, 18 Hektar großen Gewerbepark Pützchen und das, wie kürzlich bekannt wurde, bald freiwerdende rund 2 Hektar große RKG-Gelände mit allen Potentialen von Wohnen bis Gewerbe sind weitere Argumente für den Kreisel,“ so Déus weiter. „Auch das Versäumnis der Planungsverwaltung in 40jähriger Planung des Maarstraßenanschlusses, die Erschließung dieses Gewerbegebietes einfach zu vergessen, spricht für den Kreisverkehr auf der B 56 als wichtige Erschließung dieses Gebietes.“ 
 
Stattdessen ist die momentane politische Mehrheit in Bonn vor dem Verwaltungshandeln nun eingeknickt. Nun also soll die Ampelkreuzung kommen, die überdies noch den Fuß- und Radverkehr in einen langen Tunnel unter die Erde verbannt und damit einen Angstraum in diesem außerstädtisch gelegenen und nicht überwachten Raum schafft und damit die bestehende Situation noch weiter verschlechtert.
 
Zudem hat - nach Kenntnis der CDU - die Bonner Verwaltung nicht in dem gebotenen Maße mit dem Rhein-Sieg-Kreis, Sankt Augustin und der Bundespolizei über die richtige Verkehrslösung gesprochen geschweige denn, wie politisch beschlossen, mit dem Bund über eine Beteiligung an den für einen Kreisel höheren Kosten verhandelt. Auch den Vorschlag der CDU, dass die Stadt Bonn und die Bonner Bundestagsabgeordneten Unterstützung bei der Finanzierung der großen Kreisellösung auch beim Bund suchen sollten, hat die grün dominierte Stadtverwaltung in den Wind geschrieben.
 
Sicherlich käme der große Kreisverkehr nach aktuellen Berechnungen rund 6 Millionen Euro teurer als die rund 4 Millionen Euro kostende Beampelung. „Doch dies wäre eine gute Investition in die Zukunft und die Erschließung dieses Beueler Gebietes, die Verbesserung des Verkehrsflusses mit dann wahrscheinlich weniger CO2-Ausstoß als wartende Autos an roten Ampeln oder Stop-and-Go. Auch Radler und Fußgänger könnten die Kreuzung bequem und sicher und nicht im Angstraum eines unkontrollierten Tunnels passieren. Und nicht zuletzt wird der zusätzlich in Rede Stehende Vollanschluss des Gewerbegebietes an die B56 erheblich größere Kosten auslösen, als ein Teilanschluss mit „Wendemöglichkeit“ durch den Kreisverkehr“ so Déus.
 
Zumindest konnte sich der Rat dem wirtschaftspolitischen Sprecher der CDU-Stadtratsfraktion, Torben Leskien, anschließen, der den Lückenschluss des Radweges zwischen Am Herrengarten und dem Knoten B 56 in der Ratssitzung beantragt hatte. Als Prüfauftrag wurde die Ergänzung des fehlenden Radweges einstimmig beschlossen und in den Fachausschuss verwiesen.