Die Sanierung und Eröffnung des seit 2021 aufgrund des Überschwemmungsschadens geschlossenen Melbbads ist weiter nicht in Sicht. In der Ratssitzung am 13. Juni 2023 informierte das zuständige Städtische Gebäudemanagement (SGB) die Politik, dass nicht einmal der bislang anvisierte Zeitplan bis 2026 gehalten, geschweige denn ein Eröffnungstermin oder eine Perspektive in absehbarer Zukunft benannt werden könnte.
„Die Scheinheiligkeit der Koalition in Sachen Melbbad ist einfach unerträglich und nicht mehr zu überbieten! Jetzt zeigen sie sich alle überrascht, dass es hier nicht weitergeht. Dabei ist die Personalsituation im SGB uns seit Jahren SGB bekannt. Der SGB-Leiter wurde entlassen, das SGB untersteht nun der Oberbürgermeisterin. Alle CDU-Anträge zur Entlastung des SGB, um sich verstärkt um das „Brot-und Buttergeschäft“ kümmern zu können, wurden vom Tisch gewischt. Die SGB-Leitung wurde nicht nachbesetzt und zusätzliches Personal zugunsten des Klimaplans gestrichen. Bereits 2021 hat es eine erste Machbarkeitsstudie zur Sanierung gegeben, die die grün-linken Koalitionäre nicht wollten, es musste unbedingt eine zweite her. Darüber ging die Zeit ins Land.“
Auch sein Fraktionskollege und Vorsitzender des Sportausschusses, David Lutz, prangert die unredliche Diskussion der grün-linken Ratsmehrheit an: „Es wird Zeit mit der Mär aufzuräumen, alle anderen seien schuld an der Misere rund um das Melbbad. Die Koalition war es, die das Projekt unnötig verzögert hat, weil sie unbedingt eine Sparversion haben wollte und ein neues Planungsbüro in gänzlich neue Planungen einsteigen muss. Wir hätten viel, viel weiter sein können, wenn die erste Studie weiter verfolgt worden wäre mit der nach dem Sportentwicklungsplan an dieser Stelle absolut sinnvollen Turnhalle und einer Gastronomie im Funktionsgebäude. Und auch das gehört zur Wahrheit dazu: Aufgrund steigender Baupreise wird sich das in unbestimmbare Zukunft verschobene Projekt sicherlich nun auch noch weiter verteuern.“
„Jetzt so zu tun, als würde die SGB-Personalsituation überraschen, zu akzeptieren, dass die Verwaltung keinerlei Vorschläge zum Beschleunigen vorlegt und den Bürgerinnen und Bürgern gegenüber ihr „Bedauern“ zu äußern, ist Scheinheiligkeit in einer neuen Dimension!“, sind sich Lutz und Déus einig.