Die Stadt Bonn hat das Landesbehördenhaus erworben, um das Neue Quartier Bundesviertel (NQB) zu entwickeln. Geplant ist die Sanierung bestehender Gebäude sowie der Bau eines 120 Meter hohen Hochhauses. Neben Wohnraum soll das NQB zukünftig auch Platz für Verwaltung, Wissenschaft, eine Schule, einen Kindergarten und Einzelhandel bieten.

Der Stadtrat hat mit breiter Mehrheit einen interfraktionellen Änderungsantrag verabschiedet, der als Grundlage für die weitere Planung dient.

Für die CDU-Ratsfraktion sind folgende Punkte besonders wichtig:

1. Der beschlossene Nutzungsmix bedeutet nicht, dass dieser Standort das Stadthaus ersetzen soll. Der Verwaltungssitz in zentraler Lage in der Bonner Innenstadt ist von großer Bedeutung. Neben der Erreichbarkeit stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Kunden der Stadtverwaltung eine wichtige Kaufkraft für den Einzelhandel und die Gastronomie dar.

2. Es ist sofort eine Kommission aus Verwaltung und Politik einzurichten, um ein Zukunftskonzept für die langfristige Nutzung der Verwaltungsbereiche zu erarbeiten. Dies umfasst auch die Unterbringung städtischer Tochterunternehmen.

3. Um die Kosten für die Sanierung der Bestandsgebäude zu ermitteln, sollen vertiefende Untersuchungen zur Bausubstanz der Gebäude "Liegende 8" und "L-Gebäude" durchgeführt werden.

4. Vor dem Bau des Hochhauses ist eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durchzuführen, um die Finanzierbarkeit des Gesamtprojekts sicherzustellen.

5. Es ist nicht vorgesehen, dass die Stadt das gesamte Projekt eigenständig realisiert. Es sollen erste Überlegungen bezüglich Losgrößen entwickelt werden, die sich aus dem städtebaulichen Konzept ergeben. Dabei ist die maximale Anzahl von Losgrößen nach Nutzungsarten und potenziellen Baugrenzen zu berücksichtigen.

6. Es sind Gespräche mit den Stadtwerken Bonn aufzunehmen, um die Energieversorgung des NQB zu klären. Dies umfasst die Prüfung einer Zusammenarbeit für eine mögliche Fernwärmeversorgung oder die Einrichtung eines Nahwärmenetzes für das Areal.