Nun geht auch noch die bisherige kommissarische Leiterin des Städtischen Gebäudemanagements (SGB), Christina Becker. Nach genau zweijähriger Vakanz des Chef-Postens hat es die Stadtspitze nicht geschafft, die für die Stadt so wichtige Leitungsfunktion mit einem geeigneten Kandidaten oder einer Kandidatin wieder zu besetzen. 

„Das ist ein erneuter Tiefschlag für das SGB und ein weiterer Beleg für die mangelnde Führungsfähigkeit von Oberbürgermeisterin Katja Dörner und der sie tragenden grün-linken Ratskoalition,“ konstatiert der CDU-Ratsfraktionsvorsitzende Guido Déus MdL. „Wie soll die Stadt denn nun die aktuellen, enormen Herausforderungen von Sanierung und Neubau des teils maroden, städtischen Gebäudebestands stemmen? Die CDU fordert daher die unmittelbare Wiederbesetzung der SGB-Leitung mit einer qualifizierten Führungskraft!“

Der frühere SGB-Leiter Lutz Leide musste im Mai 2022 auf Geheiß der OB gehen, ohne dass es eine Nachbesetzung gegeben hat.

 

„Zwei Jahre sind tatenlos ins Land gegangen. Die OB und die grün-linke Ratsmehrheit haben es in dieser Zeit nicht verstanden, das SGB in eine handlungsfähige Lage zu versetzen“, so Déus weiter. „Eine Neubesetzung der SGB-Leitung ist immer noch nicht in Sicht. Selbst Frau Becker hatte keine Ambition den Posten zu übernehmen. Vielmehr kommt jetzt ausgerechnet die überraschende Ankündigung von Frau Becker, zum 1. Juli wechseln zu wollen, zur Unzeit.“ Denn die Stadt schiebt einen über eine Milliarde schweren Sanierungsstau von Schulen vor sich her, der Ausbau von Kindergärten und OGS-Plätzen muss vorangetrieben werden, die Sanierung oder der Neubau der Oper muss in Angriff genommen werden und ein belastbares Bäderkonzept steht noch aus. Als große Herausforderungen kommen jetzt auch noch die dringende Sanierung oder der Neubau des Stadthauses einschließlich der Beteiligung an der Umzugs-Organisation von rund 1500 Beschäftigten in der Interimszeit sowie die Entwicklung des Neuen Quartiers Bonn (NQB) obendrauf.

„Sowohl die OB als auch die grüne Stadtspitze und die grün-linke Ratskoalition lassen angesichts der milliardenschweren Investitionsentscheidungen für den städtischen Gebäudebestand verantwortungsvolles Handeln vermissen.  Ansonsten hätten sie die Schlüsselposition im SGB längst wieder besetzt und nicht der bisherigen Stellvertreterin diese Bürde aufgesattelt,“ kritisiert Georg Schäfer, Sprecher des SGB-Betriebsausschusses. „Eine nachvollziehbare Erklärung für die seinerzeitige Trennung von SGB-Leiter Leide steht immer noch aus. Er musste seinen Hut nehmen, nachdem er auf die grundlegende Sanierungsnotwendigkeit des Stadthauses hingewiesen hatte, was seinerzeit wohl nicht gewollt, aber jetzt unbestritten ist.“

Christina Becker wird zum 1. Juli zum Ministerium der Finanzen und für Europa des Landes Brandenburg in Potsdam wechseln.