CDU fordert: Kein Baubeginn auf der Adenauerallee, bevor die Auswertung des Verkehrsversuchs vorliegt
Eindringlich warnt die CDU-Fraktion davor, mit den am Montag, 3. Juni, beginnenden Bauarbeiten auf der Adenauerallee (B9) bereits Fakten zu schaffen. „Bevor die Auswertung des Verkehrsversuchs auf der Adenauerallee nicht vorliegt und Handlungsalternativen abschließend diskutiert wurden, darf die Sanierung der Adenauerallee nicht beginnen“, fordert CDU-Ratsfraktionsvorsitzender Guido Déus MdL. „Zumindest dürfen keine Arbeiten erfolgen, die bereits die Querschnittsaufteilung verbindlich festlegen.“
Insbesondere sollten noch keine Sinkkästen fest installiert werden, denn die Lage dieser Straßeneinläufe gibt die Straßenbreite- und -aufteilung bereits unwiderruflich vor. Daher hat die CDU einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag für die Bezirksvertretung Bonn, die am Dienstag, 28. Mai 2024 als einziges Gremium vor dem Baubeginn getagt hat, gestellt. Der Antrag wurde nach eingehender Diskussion dann auch mit breiter Mehrheit gegen die Grünen und einer Stimme von Die Partei angenommen. Die CDU erhielt sogar Lob für ihren Antrag von Rhein.Grün – Hartwig Lohmeyer und Brigitta Poppe-Reiners. Zudem warfen sie den Grünen „ideologisches Handeln ohne Sinn und Verstand“ vor.
Der Verkehrsversuch, der auf der Adenauerallee provisorisch je Fahrtrichtung eine Fahrspur zugunsten des Fahrradverkehrs gesperrt hat, endet am 31. Mai 2024. „Die von der Verwaltung zugesagte Auswertung soll aber erst Ende August in einer Sondersitzung des Ausschusses für Mobilität und Verkehr (MOVE) vorgestellt werden“, kritisierte der CDU-Bezirksverordnete Arno Hospes in der Sitzung der Bezirksvertretung. „Daher dürfen jetzt für die spätere Aufteilung der Adenauerallee keine Straßeneinläufe saniert werden, damit gegebenenfalls noch durch Verschiebung der Bordsteine ein anderer Straßenquerschnitt ermöglicht werden könnte. Ansonsten ist keine echte Entscheidung mehr möglich, ob es nun bei der Sperrung einer Fahrspur zugunsten des Radverkehrs bleiben soll oder ob der vormalige Fahrradstreifenschon allein aufgrund der Nutzerzahl ausreicht.“
Sollte die Auswertung des Verkehrsversuches beispielsweise keine überzeugende Menge von Radfahrerinnen und Radfahrern auf der Adenauerallee nachweisen oder die Stausituation und Fahrzeitverlängerung weiterhin zwei Fahrspuren je Richtung erfordern, müssten sämtliche Handlungsoptionen zur Aufteilung des Verkehrsraumes erneut auf den Tisch.
Selbst die Stadt empfiehlt Radrouten am Rhein und der Kaiserstraße als Alternativen
Mit ihrem Antrag fordert die CDU nicht die Verschiebung aller notwenigen Sanierungsarbeiten auf der Adenauerallee. Denn die Kanäle bedürfen aufgrund ihres Zustands durchaus einer Sanierung und die rein hierfür erforderlichen Arbeiten können nach Auffassung der CDU wie geplant starten.
Da aber selbst Oberbürgermeisterin und Stadtverwaltung den Fahrradfahrenden - zumindest während der erforderlichen Teilsperrungen des Radwegs auf der B9 - die Nutzung der parallelen Radrouten am Rhein und in der Kaiserstraße empfehlen, sollten keine Wegwerfinvestitionen erfolgen, solange der Verkehrsversuch nicht ausgewertet und die zukünftige Aufteilung des Verkehrsraumes politisch nicht abschließend bewertet wurde.