Die CDU-Fraktion bleibt bei ihrem „Nein“ zur geplanten Einspurigkeit der Adenauerallee zwischen Bundeskanzlerplatz und Koblenzer Tor. Auch den von der grün-linken Koalition beschlossenen dreimonatigen Verkehrsversuch mit der Sperrung je einer Fahrspur pro Richtung von Januar bis März 2024 lehnt die CDU ab.
„Wir stehen ganz klar für die Zweispurigkeit der B9/ Adenauerallee und stimmen daher dem Verkehrsversuch nicht zu“, macht Guido Déus MdL deutlich. „Fahrradfahrende haben mit Rheinufer und Kaiserstraße hervorragende Alternativen zur Adenauerallee. Die aktuelle Initiative der IHK, der Händlerinnen und Händler in der Innenstadt und der Gewerbetreibenden sowie die Kritik vieler Bürgerinnen und Bürger sind zudem ein Signal: Es ist genug mit Verkehrsversuchen und Herumdoktern an Hauptverkehrsadern. Die Belastungsgrenze ist nicht nur erreicht, sondern überschritten. Wo bleibt ein gesamtstädtisches Verkehrskonzept von Oberbürgermeisterin und Ratskoalition? Wo bleiben die Anreize zum Wechsel des Verkehrsmittels? Die Ratsmehrheit agiert einzig mit Verteuern, Verbieten und Sperren.“
Aus den Staus der letzten Wochen aufgrund der Sperrung einer einzigen Autobahnauf- und -abfahrt an der Siegburger Straße während der Sommerferien haben grün-linke Koalition und grüne Verwaltungsspitze nichts gelernt. Stattdessen folgt nun ein „Verkehrsversuch am offenen Herzen“, mit dem ein offener Ausgang suggeriert wird. Doch die einzig von der grün-linken Koalition festgelegten Kriterien, die weder fachlich breit diskutiert noch mit den Wirtschaftsverbänden und Anliegern abgestimmt wurden, lassen nur ein Ergebnis zu, nämlich die künftige Einspurigkeit der B9.
Dabei ist die zurückliegende Sperrung der A 59 nur ein kleiner Vorgeschmack darauf, dass in den nächsten Jahren gleich mehrere Großbaustellen (u. a. Tausendfüßler oder Neubau Nordbrücke) auf den Autobahnen rund um Bonn und damit verbundenem Dauerstau in der Stadt drohen.
Die CDU trägt mit, dass eine Verkehrswende notwendig ist. Aber zuvor müssen Alternativen und Anreize für den Umstieg geschaffen werden.
„Ich freue mich über jeden, der umsteigt“, so Déus. Doch das ist nicht allen Verkehrsteilnehmern möglich und grüne OB und grün-linke Koalition tun nichts zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV. Im Gegenteil: Die Koalition hat beispielsweise die in den Bezirksvertretungen Beuel und Bad Godesberg beschlossenen Verstärkungen der Linien 62 und 63 abgelehnt.
Déus appelliert: „So geht man nicht mit den Bürgerinnen und Bürgern, dem Einzelhandel und dem Gewerbe um. Reden Sie mit uns über leistungsfähige und kostengünstige Park & Ride-Angebote, Mobilstationen, Taktverdichtungen bei Bus und Bahn, einen sichereren, pünktlicheren, kostengünstigeren und saubereren ÖPNV und ignorieren Sie nicht, dass das Auto – gleich mit welchem Antrieb – noch auf Jahrzehnte eine wichtige Bedeutung für individuelle Mobilität haben wird. Es braucht partnerschaftliche und intelligente Verkehrskonzepte anstatt eine rein fahrradfokussierte ideologische Verkehrspolitik!“