Die jetzt vorgelegte Planung der von Oberbürgermeisterin Dörner geführten Stadtverwaltung, die die Einspurigkeit der Bundesstraße Adenauerallee für den motorisierten Individualverkehr zur Folge hätte, lehnt die CDU-Ratsfraktion rundweg ab.
„Das kann doch nicht wahr sein,“ verurteilt Fraktionsvorsitzender Guido Déus MdL das städtische Vorhaben, auf der Adenauerallee zwischen Koblenzer Tor und Bundeskanzlerplatz eine Spur komplett für den Radverkehr zu reservieren. „Eine der wichtigsten Verkehrsadern zur Erreichbarkeit der Bonner Innenstadt wird per Federstrich so mal eben um die Hälfte reduziert. Das ist eine Verkehrswende in den programmierten Dauerstau und führt zu Ausweichverkehren in Wohngebiete wie die Südstadt oder auf die heute schon überlastete Reuterstraße. Dauerstau, Umwegfahrten und Schleichverkehre haben mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz wenig zu tun. Ärgerlich ist insbesondere, dass diese einseitige Bevorzugung des Radverkehrs an dieser Stelle auch noch total überflüssig ist. Denn für die Radler gibt es mittlerweile attraktive Alternativen auf den parallelen Strecken Kaiserstraße und Rheinufer.“
Abgesehen davon müssen nicht nur nach Auffassung der CDU die von der Verwaltung herangezogenen Richtlinien für die erforderlichen Breiten von Radwegen auf ihre zwingende Umsetzungsnotwendigkeit hin hinterfragt werden. Teile der Ratskoalition scheinen dies ebenso kritisch zu sehen, begrüßt Déus und hofft: „Es wird Zeit, dass zumindest bei einem Teil der Koalition nun Vernunft einkehrt.“
Außerdem stellt sich die Frage, was bei einem Unfall oder einer Panne auf dem nach dem Willen der grün regierten Stadtverwaltung künftig verbleibenden einzigen Fahrstreifen für den motorisierten Individualverkehr passiert. Denn Ausweichstrecken wie das Rheinufer gibt es nicht mehr. Die CDU dringt auch deshalb auf eine andere Lösung für die Adenauerallee.
„Statt der unüberlegten und rein ideologisch begründeten Schnellschüsse aus dem grün regierten Stadthaus, muss dringend ein durchdachtes Verkehrskonzept für die gesamte Bonner Innenstadt her,“ fordert Déus. „Die geplanten Maßnahmen und bisherigen Eingriffe in den Straßenverkehr wie die Umgestaltung des Rheinufers, Kappung des City-Rings oder Einspurigkeit auf der Oxfordstraße müssen doch aufeinander abgestimmt sein. Dabei muss der Fokus darauf gelegt werden, wie der Verkehr für alle Verkehrsteilnehmer – Autos, Fahrräder, Fußgänger, ÖPNV – überhaupt noch fließen kann.“